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Südliches Illinois

Der südliche Abschnitt der Great River Road in Illinois ist etwas für Kenner. Hier präsentiert sich abseits größerer Touristenströme noch ein besonders ursprünglicher Teil Amerikas. Viele kleine Ortschaften begleiten den Weg nach Süden durch eine abwechslungsreiche und sehenswerte Flusslandschaft bis nach Cairo. Dort, am südlichsten gelegenen Ort in Illinois, fließt der Ohio in den Mississippi. Unterwegs treffen Sie auf Überreste bedeutender Indianerkulturen, Spuren deutscher Einwanderer, Forts aus der Zeit, als das Gebiet zu Frankreich gehörte, sowie auf weite Naturparks, kleine Weingüter und die eine oder andere Skurrilität.

 

Cahokia Mounds
Faszinierende Indianergeschichte erleben Sie hautnah in Cahokia Mounds. Hier befand sich einst die größte Indianersiedlung nördlich von New Mexico. Während ihrer Blütezeit zwischen 1050 und 1150 lebten hier nach neusten Erkenntnissen bis zu 25.000 Menschen auf dem etwa neun Quadratkilometer großen Territorium und in vorgelagerten Siedlungen im Umland. Damit war die Siedlung zu ihrer Zeit eine der größten Städte der Welt und hatte beispielsweise mehr Einwohner als das damalige London. Im 15. Jahrhundert wurde Cahokia Mounds aus bisher nicht geklärten Gründen aufgegeben. Die Mississippi-Indianer besaßen zwar keine Schrift, hinterließen aber ein großes Areal mit etwa 120 künstlich aufgeschütteten Hügeln, den so genannten „Mounds". Unter diesen Mounds fanden Wissenschaftler zahlreiche Artefakte, zum Beispiel Gegenstände des Alltags oder für religiöse Rituale, aber auch Pfeile und einige Gräber. Sehenswert sind zudem die Überreste eines großen Sonnenkalenders. Cahokia Mounds befindet sich bei Collinsville und ganz in der Nähe zu St. Louis und gehört seit 1982 zum UNESCO Weltkulturerbe.

 

Deutsche Einwanderergeschichte
Freiburg, Hannover und Paderborn liegen jeweils nur wenige Kilometer voneinander entfernt? Hier schon! In Illinois, östlich des Mississippi und im Südosten von St. Louis, ließen sich im 19. Jahrhundert zahlreiche deutsche Siedler nieder. Die Namen ihrer Gründungen verraten viel über die Herkunft oder Familiennamen dieser Einwanderer. Ausgerüstet mit einer guten Straßenkarte lohnt es sich, in dieser Region die vielen kleinen Nebenstraßen zu erkunden. Denn in einem Landschaftsbild, das an hiesige Mittelgebirge erinnert, stoßen Sie immer auf kleine Dörfer, die Namen tragen wie New Baden, Saxtown, Millstadt, Valmeyer, Wartburg und und und. Das Ortsbild hat sich oftmals im Laufe der Jahre kaum verändert, und bei einem Besuch des Heimatmuseums oder der Kirche lässt sich einiges zu der Geschichte erfahren. Auch hat sich viel Brauchtum erhalten. Mit etwas Glück kann man eine Festlichkeit wie ein Maifest oder Osterfeiern erleben – sehr authentisch und häufig noch so, wie sie in der Zeit um 1850 in Deutschland stattfanden.
Gutes deutsches Essen serviert das Dreamland Palace in Foster Pond. Das Gebäude aus dem Jahr 1875 diente einst auch als Postamt und Tante-Emma-Laden. Während der Prohibition avancierte es zu einem Tanzlokal. Es wurde so beliebt, dass prominente Starmusiker und die großen Big Bands und Orchester jener Zeit hier regelmäßig auftraten. Zum Übernachten stehen in der Region einige kleine Hotels und Bed & Breakfast-Unterkünfte bereit, beispielsweise das urgemütliche Corner George Inn in dem Örtchen Maeystown, das auch den Beinamen „Historic German Village" trägt.

 

Superhelden
Was haben Superman und Popeye gemein? Sie besitzen beide Wurzeln im Süden von Illinois. Metropolis ist in den Superman-Geschichten die Stadt, in der die meisten Abenteuer spielen und soll laut der Comics eigentlich in Nachbarschaft zu Gotham City befinden. Tatsächlich aber ist Metropolis eine gemütliche Kleinstadt am Mississippi mit rund 6.500 Einwohnern. 1972 offiziell zur Heimat von Superman erklärt, präsentiert sich Metropolis als ein Mekka für Superman-Fans mit großer Superman-Statue, einem jährlichen Superman-Festival und einem Superman-Museum.
Etwas weiter stromaufwärts gelangen Besucher nach Chester. Hier befindet sich die Heimat des Spinat verschlingenden Comichelden Popeye. Sein Schöpfer, der 1894 geborene Zeichner Elzie Segar, stammte aus dem Ort. Eine große Bronzestatue erinnert hier an den Seemann Popeye, und Fans aus dem ganzen Land strömen nach Chester, wenn das jährliche Popeye Picknick mit großer Popeye-Parade stattfindet.