Alton/Grafton
Die Städte Alton und Grafton befinden sich in einer geschichtsträchtigen Region, wo Mississippi, Missouri und Illinois River zusammenfließen und schon vor Jahrtausenden Menschen lebten. Eine Fährstation bildete dann auch den Ausgangspunkt für die Entwicklung des Städtchens Alton ab 1818. Während des Amerikanischen Bürgerkrieges und in den Jahren davor war Alton ein bedeutendes Zentrum im Kampf gegen die Sklaverei. Für viele Schwarze war Alton die erste Station der „Underground Railroad" auf ihrem Weg in die Freiheit. Die Einwohner des Mississippi-Städtchens versteckten die Flüchtlinge in ihren Häusern – häufig in doppelten Wänden oder hohlen Nischen, um sie dem Zugriff ihrer Häscher zu entziehen – und schafften sie dann im Schutze der Dunkelheit weiter in Richtung Norden.
Heute ist Alton ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt auf dem Weg nach Süden und nach St. Louis. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören das Jacoby Arts Center, das Argosy Spielkasino, ein Museum mit historischem Folterwerkzeug und zahlreiche Geistertouren. Ein Muss ist der Besuch von Fast Eddie's Bel Air, die in dem Ruf steht, eine der besten Bars der Welt zu sein. Bei Live-Musik genießt man exzellentes Bier oder Speisen wie Hamburger, Bratwurst, Kebab, Shrimps und Steaks – alles zu den Preisen wie vor 20 Jahren. Zum Nachtisch geht es dann in My Just Desserts, wo die Gäste unzählige Kuchen und Süßspeisen erwarten. Zu den bekanntesten Einwohnern Altons zählten die Jazz-Legende Miles Davis und Robert Wadlow, der nachweislich bis heute größte Mensch in der Medizingeschichte.
In den Wintermonaten ist Alton ein idealer Ort, um Weißkopfadler in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Auch im benachbarten Grafton sind viele dieser faszinierenden Vögel zu sehen. Das Städtchen selbst lohnt ebenfalls einen Besuch, denn mit zahlreichen kleinen Shops, Cafés und Restaurants bietet es noch ein Stadtbild wie aus dem 19. Jahrhundert. Um 1850 besaß Grafton rund 10.000 Einwohner (zumeist Fischer, Bootsbauer und Arbeiter in den nahegelegenen Steinbrüchen); heute sind es noch knapp 700. Trotzdem ist Grafton ein Ort, an dem Sie Fun & Action erleben können. Angeboten werden unter anderem Parasailing, Ziplining, Ausflugsfahrten mit einem Piratenschiff und aufregender Badespaß im Raging Rivers Water Park.
Lewis & Clark Expedition
Die wohl bekannteste und bedeutsamste Reise zur Erforschung der Vereinigten Staaten westlich des Mississippi, die bekannte Lewis & Clark Expedition, nahm ihren Anfang in dem Städtchen Hartford bei Alton. Der Lewis & Clark Confluence Tower, ein Aussichtsturm mit drei Besucherplattformen, erinnert an den Aufbruch der Forschungsreisenden am 8. Mai 1814. Er bietet einen fantastischen Blick auf den Mississippi und den Missouri sowie die Landschaft, in die diese beiden mächtigen Ströme eingebettet sind.
Keine zwei Kilometer vom Tower entfernt befindet sich das rekonstruierte Camp Dubois an der Lewis and Clark State Historic Site. Hier verbrachten die Forscher ab Dezember die Zeit vor ihrer Abreise und bereiteten sich auf die große Expedition vor, die sie bis ans Ufer des Pazifischen Ozeans führen sollte. In den Ausstellungsräumen des Besucherzentrums erfahren Sie viele Einzelheiten zu dem Wintercamp und der anschließenden Expedition. Nicht verpassen sollten Sie hier das Replikat jenes Kielbootes, das den Entdeckern damals zur Verfügung stand.
National Great Rivers Museum
Seit je her ist der Mississippi ein einzigartiger Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere und zugleich ein wichtiger Transportweg. Erleben Sie die Besonderheiten und die Geschichte des „Ol' Man River" in dem interaktiv aufbereiteten National Great Rivers Museum direkt an Melvin Price Locks and Dam, der vorletzten der insgesamt 29 Schleusen am oberen Mississippi. Dort erfahren Sie viel Wissenswertes über das Ökosystem des Mississippi, die Sedimente im Flussbett oder wie sich der Flusslauf über die Jahrhunderte veränderte. In Simulationen können Sie Ihr Geschick darin erproben, Schleusen richtig zu bedienen oder Schleppdampfer auf dem Fluss zu steuern. In einem großen Aquarium befinden sich zudem zahlreiche Beispiele für Fischarten, die schon seit Urzeiten den Mississippi als ihren Lebensraum nutzen.
Audubon Center at Riverlands
Ein wahres Paradies für Vogel- und Naturliebhaber: Auf der westlichen Uferseite des Mississippi wurde in West Alton das Audubon Center at Riverlands eingerichtet. Mehr als 300 verschiedene Sing- und Wasservögel leben hier, viele davon saisonal wie die großen Weißkopfadler oder die Trompetenschwäne. Ein Besuch dieses rund 1.500 Hektar großen Naturschutzgebietes an einem Seitenarm des Mississippi lohnt sich daher zu jeder Jahreszeit, zumal hier auch rund 300 Pflanzenarten und einige kleine Reptilien und Amphibien heimisch sind.